Ich habe vor einer Weile auf Instagram gefragt, welche Themen rund ums Schreiben und Autorensein euch interessieren würden, da ich auf meinem Blog zukünftig wieder mehr über diese Dinge reden möchte. Eine Frage, die immer wieder aufkam, und die mir beinahe jedes Mal gestellt wird, wenn ich ein Bild von meinem Arbeitsplatz oder Laptop teile, ist: »Was für ein Schreibprogramm benutzt du?«

Daher möchte ich mir heute die Zeit nehmen, diese Frage einmal ausführlich zu beantworten, denn ich arbeite nicht nur mit einem Programm, sondern mit mehreren. Alle unten aufgeführten Tools sind sowohl für macOS und Windows erhältlich. Die meisten der Programme sind kostenpflichtig, aber ich habe versucht euch immer eine kostenlose Alternative aufzuführen, die ich früher als Schülerin und Studentin benutzt habe.

 

Scrivener

Scrivener ist das Schreibprogramm, das in meinem Autorenalltag wohl am meisten zum Einsatz kommt. Es bietet Vorlagen für jede Art von Texten und es können beliebig viele Über- und Unterordner angelegt werden, womit sich Kapitel und Szenen wunderbar verwalten lassen, ebenso wie Notizen zum Plot und Recherchematerial! Was ich an Scrivener besonders mag ist das schlichte und minimalistische Design, das alles sehr übersichtlich macht. Links gibt es einen Überblick über die Dokumente, in der Mitte befindet sich die Arbeitsfläche und rechts im Inspektor gibt es verschiedene Einstellungsmöglichkeiten für das Dokument. Der Bereich in der Mitte lässt sich zudem splitten, so dass man parallel zwei Dokumente nebeneinander geöffnet haben kann.

Ein weiteres sehr praktisches Feature von Scrivener ist das »Projektziel«. Hier kann eingetragen werden, wie viele Wörter der Roman haben soll und bis wann er fertiggestellt werden muss. Scrivener rechnet einen dann ein tägliches Wortziel aus. In gewisser Weise ist dies eine leicht abgespeckte Version von Pacemaker (siehe unten). Eine kostenlose Alternative zu Scrivener wäre yWriter. Dieses Programm habe ich früher sehr geliebt.

 

Pacemaker

Pacemaker ist kein Programm, sondern eine Webseite, die es einem ermöglicht den zeitlichen Ablauf eines Projektes zu planen und den Fortschritt zu verfolgen. Ihr könnt festlegen, um welche Art Projekt es sich handelt (Roman, Novelle, etc.) und in welcher Einheit ihr arbeiten wollt (Seiten, Wörtern, Minuten, etc.) Anschließend könnt ihr einen Zeitraum für das Projekt bestimmen und individuelle Anpassungen vornehmen z. B. das ihr montags immer frei haben wollt. Oder ihr könnt auch ganze Zeitfenster blockieren, in denen ihr nicht oder besonders viel arbeiten wollt. Die Webseite erlaubt es euch bis zu zwei Projekte kostenlos zu planen. Wer mehr Projekte gleichzeitig einpflegen möchte, muss dafür bezahlen.

 

(Ich habe vor zwei Jahren für den Schreibwahnsinn einen ganzen Artikel über Pacemaker verfasst. Diesen werde ich demnächst überarbeiten und euch in einer aktualisierten Version zur Verfügung stellen!)

 

FocusWriter

FocusWriter ist ein Vollbildprogramm, das es einem erlaubt ablenkungsfrei zu schreiben. Was dieses Programm in meinen Augen von anderen Programmen dieser Art unterscheidet, ist die Möglichkeit, es optisch nach Belieben anpassen zu können. Es können tägliche Wort- oder Zeitziele gesetzt werden und das Programm dokumentiert, an welchen Tagen man sein Ziel erreicht hat. Zudem gibt es die Möglichkeit einen integrierten Timer zu stellen und nach Ablauf der Zeit sagt einem das Programm, wie viele Wörter man in dieser Zeitspanne geschrieben hat.
FocusWriter ist kostenlos, aber ihr könnt den Entwicklern auf freiwilliger Basis Trinkgeld geben. Andere Vollbildprogramme, die ich gelegentlich benutze sind ZenWriter und iAWriter, aber auch Scrivener verfügt über eine Vollbildfunktion!

 

Microsoft Word

Microsoft Word, der Klassiker unter den Schreibprogrammen, den ich allerdings nur noch selten benutze. Inzwischen bearbeite ich in Word nur noch die Korrekturen meiner Betaleser und meiner Lektoren, was mit der Funktion »Änderungen nachverfolgen« und der Kommentarfunktion sehr praktisch ist!
(Alternative: Open Office)

Das waren meine derzeit wichtigsten Arbeits- und Schreibtools, abgesehen von meinen Notizbüchern. Gerade in der Planungsphase eines Romans nehme ich hin und wieder gerne Abstand vom Laptop und mache lieber handschriftliche Notizen. Während der Ideenfindung benutze ich auch gerne Pinterest zur Inspiration. Und auch Spotify gehört zu meinem Schreiballtag, da mich ein Soundtrack zu meinen Geschichten immer motiviert!